Fehlt das Enzym Laktase, das für die Verdauung des Milchzuckers (Laktose) verantwortlich ist, kommt es zu Befindlichkeitsstörungen wie kolikartige Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall, so heute die Ernährungswissenschaftlerin des Deutschen Instituts für Ernährungsmedizin und Diätetik (D.I.E.T.) in Bad Aachen, Birgit Junghans.
Ist der Laktasemangel angeboren oder entwickelt sich im Laufe der Zeit ohne erkennbare Ursache, sprechen Ernährungswissenschaftler und Ernährungsmediziner von einem primären Laktasemangel. Um einen sekundären Laktasemangel handelt es sich, wenn er Folge einer Schädigung der Darmmukosa durch Grunderkrankungen wie akute Gastroenteritis, nicht behandelte Sprue und Morbus Crohn ist.
Das Enzym Laktase befindet sich in der Bürstensaummembran des Dünndarmepithels und hat die Aufgabe, Laktose in ihre zwei Bestandteile Glukose und Galaktose zu spalten, die dann durch die Darmschleimhaut ins Blut gelangen. Findet die Spaltung der Laktose nicht statt, kann das Molekül auf Grund seiner Größe die Darmwand nicht passieren und gelangt in den unteren Teil des Darms. Dort dient die Laktose den Bakterien der Dickdarmflora als Nahrung, die den Abbau der Laktose übernehmen.
Dieser Vorgang ist die sogenannte Milchsäuregärung mit den Endprodukten Milch- und Essigsäure. Die dabei entstehenden Gase führen zu Blähungen, der erhöhte osmotische Druck im Darm bewirkt einen Wassereinstrom in das Darmlumen und ruft häufig kolikartige Schmerzen und Durchfälle hervor. Meist ist kein absoluter Laktasemangel vorhanden sondern es besteht eine Restaktivität von etwa 10 Prozent. Die Einnahme von Laktasepräparaten bietet die Möglichkeit, die Spaltung der Laktose zu steigern.
Laktose ist ein Kohlenhydrat, das in der Milch aller Säugetiere vorkommt (Ausnahme: Seelöwen). Die diätetische Therapie bei Laktoseintoleranz sieht eine weitgehende Meidung von Laktose vor. Erwachsene tolerieren in der Regel 5 Gramm Laktose täglich, bei Kleinkindern beträgt die tolerierte Menge etwa 0,2 bis 0,5 Gramm Laktose pro Kilogramm Körpergewicht. 100 Milliliter Milch enthalten 5 Gramm Laktose. Eine vollständige Meidung von Laktose ist in der Regel nicht erforderlich. Sauermilchprodukte wie Joghurt, Kefir und Speisequark sind oft gut verträglich, da die ursprünglich enthaltene Laktose schon durch die Laktobazillen abgebaut wurde.
Die Industrie bietet laktosefreie Milch an, die auf biotechnologischem Wege hergestellt wird. Auch Produkte auf Soja- oder Kokosmilchbasis eignen sich bei Laktoseintoleranz ausgezeichnet. Besondere Beachtung ist der Kalziumversorgung zu schenken, da Milch und Milchprodukte die Hauptlieferanten des wichtigen Mineralstoffs für Knochen und Zähne sind. Das Deutsche Institut empfiehlt, auf kalziumreiches Mineralwasser, mit Kalzium angereicherte Fruchtsäfte und Kalziumsupplemente aus der Apotheke zurück zu greifen.
Sven-David MüllerPressesprecher DIET
Ist der Laktasemangel angeboren oder entwickelt sich im Laufe der Zeit ohne erkennbare Ursache, sprechen Ernährungswissenschaftler und Ernährungsmediziner von einem primären Laktasemangel. Um einen sekundären Laktasemangel handelt es sich, wenn er Folge einer Schädigung der Darmmukosa durch Grunderkrankungen wie akute Gastroenteritis, nicht behandelte Sprue und Morbus Crohn ist.
Das Enzym Laktase befindet sich in der Bürstensaummembran des Dünndarmepithels und hat die Aufgabe, Laktose in ihre zwei Bestandteile Glukose und Galaktose zu spalten, die dann durch die Darmschleimhaut ins Blut gelangen. Findet die Spaltung der Laktose nicht statt, kann das Molekül auf Grund seiner Größe die Darmwand nicht passieren und gelangt in den unteren Teil des Darms. Dort dient die Laktose den Bakterien der Dickdarmflora als Nahrung, die den Abbau der Laktose übernehmen.
Dieser Vorgang ist die sogenannte Milchsäuregärung mit den Endprodukten Milch- und Essigsäure. Die dabei entstehenden Gase führen zu Blähungen, der erhöhte osmotische Druck im Darm bewirkt einen Wassereinstrom in das Darmlumen und ruft häufig kolikartige Schmerzen und Durchfälle hervor. Meist ist kein absoluter Laktasemangel vorhanden sondern es besteht eine Restaktivität von etwa 10 Prozent. Die Einnahme von Laktasepräparaten bietet die Möglichkeit, die Spaltung der Laktose zu steigern.
Laktose ist ein Kohlenhydrat, das in der Milch aller Säugetiere vorkommt (Ausnahme: Seelöwen). Die diätetische Therapie bei Laktoseintoleranz sieht eine weitgehende Meidung von Laktose vor. Erwachsene tolerieren in der Regel 5 Gramm Laktose täglich, bei Kleinkindern beträgt die tolerierte Menge etwa 0,2 bis 0,5 Gramm Laktose pro Kilogramm Körpergewicht. 100 Milliliter Milch enthalten 5 Gramm Laktose. Eine vollständige Meidung von Laktose ist in der Regel nicht erforderlich. Sauermilchprodukte wie Joghurt, Kefir und Speisequark sind oft gut verträglich, da die ursprünglich enthaltene Laktose schon durch die Laktobazillen abgebaut wurde.
Die Industrie bietet laktosefreie Milch an, die auf biotechnologischem Wege hergestellt wird. Auch Produkte auf Soja- oder Kokosmilchbasis eignen sich bei Laktoseintoleranz ausgezeichnet. Besondere Beachtung ist der Kalziumversorgung zu schenken, da Milch und Milchprodukte die Hauptlieferanten des wichtigen Mineralstoffs für Knochen und Zähne sind. Das Deutsche Institut empfiehlt, auf kalziumreiches Mineralwasser, mit Kalzium angereicherte Fruchtsäfte und Kalziumsupplemente aus der Apotheke zurück zu greifen.
Sven-David MüllerPressesprecher DIET